Véronique Goël

Square

Video, 2', Endlosschleife, 2019

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In Square spielt Véronique Goël auf die zwei Bedeutungen dieses Begriffs an: Quadrat und Platz. In einem fixen Standbild zeigt sie eindeutig einen Platz, der von PassantInnen überquert wird. In der Top-Shot Aufnahme wird das Bild komplett vom Boden dominiert. In der Mitte des Bodens zeichnen die unterschiedlichen Materialen ein großes Quadrat, welches einen Bildausschnitt im Rahmen entstehen lässt. Dieser wird von zwei horizontalen Linien durchstreift, wobei der Blickwinkel alles auf die Diagonalen fällt. Ob alleine oder in Gesellschaft, isoliert oder als Masse, folgen die Personen sich ähnelnden Bahnen, ohne dass eine Interaktion zwischen den sich kreuzenden Gruppen erfolgt. Der Schnitt lässt die Menschen im Video bisweilen verschwinden, noch bevor sie das hors-champ erreichen, oder auf halben Weg erscheinen, so dass Verwirrung etwa in Bezug auf die Wahrnehmung der verstreichenden Zeit ausgelöst wird. Durch die Tonlosigkeit wird eine Derealisation der Szene erzeugt. Die Abwesenheit einer Kulisse lenkt wiederum die Aufmerksamkeit auf die PassantInnen sowie auf die Endlosschleife der Aufnahme, die aus den Bewegungen eine Art urbaner Choreographie schöpft.

duktion: Kantonaler Fonds für zeitgenössische Kunst, Genf.

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photo_véronique_goël_créditVéroniqueGoël

Véronique Goël ist 1951 in Rolle in der Schweiz geboren. Sie absolviert zuerst eine Ausbildung als Modeschöpferin und Modellzeichnerin von 1967 bis 1970 und ist in den Folgejahren in der Haute Couture und im Prêt-à-Porter in Rom und Brüssel und folglich als unabhängige Modellzeichnerin tätig. Von 1975 bis 1979 studiert sie Malerei und Grafik an der École des Beaux-Arts in Lausanne, dann Bewegtbild im Filmatelier der Hochschule für bildende Kunst in Genf. Anschliessend zieht sie nach London, wo sie zwischen 1983 und 1989 lebt und mit dem amerikanischen experimentellen Filmemacher Stephen Dwoskin zusammenarbeitet. Die Künstlerin wird im Laufe ihrer Karriere mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, darunter mit dem Preis für den besten Film für Caprices 1990 und 1995 mit dem Preis für das beste Projekt für Kenwin – Preise, die von der Schweizer Filmgesellschaft verliehen werden. 2007 erhält sie den Preis der Berner Filmförderung für die beste Musik in Poble No. Ihr wurden verschiedene Stipendien gewährt, wie das der Stadt Genf und das Stipendium für KünstlerInnen über 35 Jahre des FMAC. Das Jahr 2004 hat sie in Barcelona durch ein Stipendium der Kantons Genf verbracht.

Véronique Goëls Werk konzentriert sich auf Film und Fotografie, umfasst jedoch seit den 2000er Jahren auch einige Installationen. Architektur, Einzelpersonen, Gruppen und soziale Herausforderungen stehen in Mittelpunkt ihrer Arbeit, wobei die Stadt nicht nur Ort sondern auch Protagonistin ihres Schaffens ist. Eine Aufnahme der Stadt gleicht für die Künstlerin der Aufnahme der Gesellschaft.