Joëlle Flumet

Les Habits neufs

Animationsfilm, ultra HD, 2'15'', Endlosschleife, 2019

UM UNS GEMEINSAM ZUR SENKUNG UNSERES STROMVERBRAUCHS ZU VERPFLICHTEN, WERDEN DIE VIDEOARBEITEN DES PROGRAMMS MIRE NUR ZU DEN HAUPTVERKEHRSZEITEN VON 7:00 BIS 9:30 UHR, 12:00 BIS 14:30 UHR UND 17:30 BIS 20:00 UHR AUSGESTRAHLT. DANKE FÜR IHR VERSTÄNDNIS UND GUTE REISE.

Die Animation Les Habits neufs besteht aus sechs Sequenzen, die allesamt eine kleine offene Konstruktion zeigen. Diese Stände, die sich zwar ähneln aber nie gleich sind, verweisen auf die Bahnhöfe des Léman Express. In sehr einfachen und nachvollziehbaren Farbcodes verfliegt die Zeit, die Atmosphäre verändert sich und die Jahreszeiten alternieren. Die sich in der Umgebung abspielenden Aktionen, die mehr oder weniger absurd sind, deuten auf das Missverhältnis zwischen der Welt des Bahnhofs und den einzelnen – manchmal unerwarteten und seltsamen – vorfallenden Ereignissen hin. Das Werk von Joëlle Flumet stützt sich auf den Begriff des Nicht-Orts des Anthropologen Marc Augé: Übergangsorte, austauschbare Räumlichkeiten, in denen der Mensch kein Dasein führt und anonym bleibt. Im Video sind es die Dekorelemente und die Objekte, die animiert werden. Die einzigen menschlichen Figuren, die zu sehen sind, erscheinen verzerrt, statisch, jedoch instabil, und gleichen eher einem Geist als einem Menschen.

Produktion: Kantonaler Fonds für zeitgenössische Kunst, Genf.

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PROJEKTOREN IN REPARATUR!

Joëlle Flumet ist 1971 in Genf geboren. Sie lebt und arbeitet seit 2012 in Zürich. Ihre Ausbildung absolviert sie an der ehemaligen Hochschule für bildende Kunst (ESAV, heute Hochschule für Kunst und Design, HEAD). Sie folgt der Lehre von Silvie Defraoui im Studiengang gemischte Medien und erringt ihr Diplom im Jahr 1996. Flumet erhält verschiedene Stipendien, die von der Stadt und dem Kanton Genf gewährt werden. Im Jahr 2011 ist sie Artist in Residence für Pro Helvetia in Kairo und Kapstadt und 2010 in Zug dank eines Künstlerstipendiums der Zuger Stiftung Landis und Gyr sowie in der Cité Internationale des Arts in Paris dank einer Förderung durch die Simon I. Patiño Stiftung und die Stadt Genf. Die Künstlerin wird für ihr Werk mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter mit dem KWS Art Prize und dem Preis der Stiftung Irène Reymond. Sie gewinnt auch diverse Swiss Art Awards.

Joëlle Flumet arbeitet mit verschiedenen Mitteln, Zeichnungen, Skulpturen oder Installationen im öffentlichen Raum. In ihrer Arbeit beobachtet die Künstlerin die heutige Konsumgesellschaft. Sie richtet ihre Arbeiten auf das Objekt aus, welches oft von seiner ursprünglichen Funktion entbunden wird, um auf die vom Konsumwunsch ausgelösten Verhalten zu verweisen. Ein ähnlich absurdes Missverhältnis findet sich in den Zeichnungen der Künstlerin. In ihren vektoriellen Zeichnungen lässt sie sich von den Darstellungen in Zeitschriften und Gebrauchsanweisungen inspirieren, um in verstörenden Werken Personen darzustellen, die sich in Räumlichkeiten befinden, in denen keine Möglichkeit zur Integration möglich scheint.