Ceel Mogami de Haas
Untitled (Serie Bibliography)

jedes Video: HD, Farbe, ohne Ton, 60'', 2016.
UM UNS GEMEINSAM ZUR SENKUNG UNSERES STROMVERBRAUCHS ZU VERPFLICHTEN, WERDEN DIE VIDEOARBEITEN DES PROGRAMMS MIRE NUR ZU DEN HAUPTVERKEHRSZEITEN VON 7:00 BIS 9:30 UHR, 12:00 BIS 14:30 UHR UND 17:30 BIS 20:00 UHR AUSGESTRAHLT. DANKE FÜR IHR VERSTÄNDNIS UND GUTE REISE.
Ceel Mogami de Haas hinterfragt den Begriff der Enzyklopädie und die Beziehung zum Wissen. Er schöpft aus seinen umfangreichen Kenntnissen der Literatur, insbesondere der angelsächsischen Poesie, und anderen Quellen der Kunstgeschichte, des Designs, des Kinos und der Architektur, um eine komplexe Entfaltung offener Formen vorzuschlagen. In ihren Werken sind Fragen der Stimme, der Sprache und des Dialogs sehr präsent. Viele Objekte sind animiert, Tiere oder Dinge tragen einen existenziellen, kritischen, aber oft auch sehr humorvollen Diskurs. In den drei kurzen, unbetitelten Videoloops aus der Serie Bibliography (2016), die in 3D-Animation aufgebaut sind, zeigt der Künstler ein bestimmtes Buch, das von verschiedenen Objekten umgeben ist, in einer faszinierenden Komposition. Das Auge einer imaginären Kamera untersucht dieses doppelt künstliche Stillleben in einer langsamen Kreisbewegung. Durch die Verflechtung zahlreicher Referenzen ist das Werk absichtlich komplex und setzt eine Annäherung durch Versuch und Irrtum voraus. Auf diese Weise hinterfragt Ceel Mogami de Haas im weiteren Sinne den Zugang zu Wissen, die Weitergabe, die Darstellung von Quellen, aber auch deren Transformation und Interpretation. Die drei gezeigten Bücher – Subliminal Seduction von Wilson Bryan Key, Glas von Jacques Derrida und The Demon von Hubert Selby – werden mit Gegenständen kombiniert, die entweder als Illustrationen des Inhalts oder als zwingende Ressourcen dienen können, um die Lektüre zu durchlaufen. Das Werk schafft gleichzeitig Distanz (trockene und rationale Behandlung des Bildes) und ermöglicht den Zugang zu einer intimen Sphäre (was man liest, womit man seinen Geist umgibt und nährt). Dies wirkt sich zwangsläufig – sofort oder verzögert – auf die Betrachter/innen aus.
Kollektion des Fonds cantonal d'art contemporain (FCAC), no inv. 03328/1-3